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  • Aktivität: wandern, radeln, Naturistentage
  • Region: Münsterland

Nacktivitäten im Münsterland - WNT 3/3

Die Westfälischen Naturistentage (WNT) boten 2021 Wanderungen, Radeltouren und eine Kanutour

Sa 14: Frühschoppen mit Kegeln und Kurzwanderung bei den Bockholter Bergen

Am Samstagvormittag wurde ein ausgiebiges Frühstück im Lokal »Zum Neuen Herd« angeboten, verbunden mit Nacktkegeln. Dieses Highlight verpassten wir leider, da wir erst nachmittags anreisen konnten.
Das Frühstücksbuffet im Restaurant »Zum Neuen Herd« <i>Foto: Rainer</i>
1/17: Frühstücks-Buffet Foto: Rainer Das Frühstücksbuffet im Restaurant »Zum Neuen Herd« <i>Foto: Rainer</i>
Die Freude war sehr groß über altbekannte Gesichter, die uns von der NEWT 2021, TNT 2021 oder auch von den Nacktwanderwochen 2020, unserem 1. Jahr in sich naturistisch bewegenden Kreisen, präsent waren.
Alle um den Tisch versammelt <i>Foto: Rainer</i>
3/17: Um den Tisch Foto: Rainer Treffpunkt »Am alten Baumstamm« <i>Foto: Rainer</i>
Es fühlte sich fast an wie ein großes Familientreffen, nur mit weniger Problemen, aber auch mit zu wenigen Frauen! Einen Stellplatz für unseren VW-Bus sicherten wir uns auf dem sehr vollen, aber schön gelegenenen »Camp Marina Alte Fahrt Fuestrup (Greven)« am Yachthafen. Gegen 15:30 Uhr trafen wir uns mit der gut gestimmten und genährten Naturistengruppe auf dem Parkplatz »Bockholter Berge«, um an einer 9 km langen Kurzwanderung teilzunehmen.
Zunächst ging es durch sehr barfußfreundliches Gelände im »Naturschutzgebiet Bockholter Berge« zu einem alten Baumstamm fürs Gruppenfoto. Vorbeikommende Passanten hatten ein freundliches Lächeln oder auch Wort für uns bereit. Wir liefen bei meist wolkenlosem Himmel und angenehmen Temperaturen kreuz und quer durch Feld und Flur, ganz ohne Wegweiser, und checkten Ein- und Aussteigemöglichkeiten an der Ems, denn für den nächsten Tag war ein Streckenschwimmen geplant. Weiter ging es zum Dortmund-Ems-Kanal, der zu einem Bad einlud.
Ein Bad im Kanal
5/17: Bad im Kanal Eine Tafel mit Sinnsprüchen
Wir setzten unseren Weg entlang des Kanals fort, was einem Mitwanderer schon grenzwertig angenehm erschien, weil uns sehr viele Textiler zu Fuß, im Boot oder per Rad begegneten. Die meisten reagierten freundlich auf unsere Grüße, einige prosteten uns von den Booten auf dem Kanal aus zu und winkten, einige Radler schauten verunsichert weg.
Wandern durch die Emsauen <i>Foto: Rainer</i>
7/17: Durch die Emsauen Foto: Rainer Wandern auf dem Emsübergang, genannt Kanalübergang (die Kanalüberführung über die Ems) <i>Foto: Rainer</i>
Wir kamen schließlich bei einer Familie vorbei, die in Badekleidung picknickte. Die Mutter hörte ich schon von Weitem hysterisch lachen, worauf der Vater erschien und schrie: »Also für mich habt ihr nicht mehr alle Latten am Zaun. Das ist doch pervers. Hier sind doch Kinder. Leute wie euch sollte man abknallen!«. Mir blieb vor Entsetzen eine spontane und passende Antwort verwehrt. Hätte dieser Mann etwas mehr Verstand, müsste er ebenso entsetzt darüber gewesen sein, was er damit seinen Kindern vermittelt: ...auf Menschen schießen, die freundlich vorbeigehen, nur weil sie, anders als gewohnt, unbekleidet, sprich 'naturistisch', auftreten? Eine Erziehung zu wenig Toleranz mit niedriger Hemmschwelle zu Gewalttätigkeit!
Zum Glück handelt es sich um einen Einzelfall, der aber zeigt, dass in unserem freien Land nicht alle Menschen respektvoll geprägt sind. Für den Abend hatte Mic noch einen Tisch im »Kleinen Kartoffelhaus« in Altenberge organisiert, wo wir lecker essen, trinken und klönen konnten.
Angela & Jochen

So 15: Wandern im NSG Bockholter Berge und Schwimmen in der Ems

Nach einer kurzen, unruhigen Nacht am Yachthafen (leider gibt es Camper, die kein Gespür für Nachtruhezeiten haben, und bis nach 1 Uhr lauthals erzählten, kicherten, andere Gäste noch länger eine Bootsparty mit lauter Musik feierten) trafen wir uns um 10.30 Uhr auf dem Parkplatz wie am Vortag. Nach langwierigem Eintragen in die Essenliste für die abendliche Abschlusseinkehr und Warten auf Nachzügler ging es gegen 11.15 Uhr endlich los.
Wandern im Naturschutzgebiet
9/17: Wandern im Naturschutzgebiet Mann macht es sich im Zweisitzer gemütlich  <i>Foto: Rainer</i> Paar macht es sich im Zweisitzer gemütlich  <i>Foto: Rainer</i>
Die Landschaft erinnerte mich sehr an ‘alte niederländischen Dünen’, leicht wellig, sandig und mit Kiefernwäldern besetzt, wieder sehr barfußfreundlich. Als einzige Frau an diesem Tag in der Wandergruppe fragte ich mich allerdings, was manche Passanten wohl dachten. Wir trafen auf von Menschenhand zu 'Zweisitzern' umgestaltete Baumstümpfe, die zu Fotos inspirierten , eine Alpakaherde, die sich interessanterweise zu uns Nackten mehr hingezogen fühlte als zu anderen, bunt gekleideten Passanten. Vielleicht wegen hautfarbenbedingter, natürlicherer Ausstrahlung?
Manni und Hans haben sich namentlich vorgestellt <i>Foto: Rainer</i>
12/17: Manni und Hans Foto: Rainer Die anderen Mitglieder der Alpaka-Familie haben auch Namen <i>Foto: Rainer</i>
Ein mobiler Hofverkaufsstand bot gut gekühlte Erfrischungen aus eigener Produktion an. Unterwegs gab es immer wieder Situationen, wo mir auffiel, dass uns Radfahrer aus großer Entfernung beobachteten, nach kurzer Beratung die Richtung wechselten oder schließlich mutig in unsere Richtung fuhren und freundlich grüßten. In Fahrzeugen waren ebenfalls unsichere und »tapfere« Passanten zu sehen, aber keine unfreundlichen.
Streckenschwimmen in der Ems
14/17: Schwimmen in der Ems Wanderer müssen manchmal auch Fahrwege benutzen <i>Foto: Rainer</i>
Als Höhepunkt des Tages empfanden wir das Streckenschwimmern in der Ems - für mich als »kachelnzählende Frei- und Hallenbadschwimmerin« eine echte Mutprobe! Die Wassertemperatur zwang uns zu beherzter Bewegung über 850 bzw. 400 m.
Nach mühsamem Ausstieg setzten wir beschwingt die Wanderung fort. Insgesamt verflogen die beiden Wandertage, gespickt mit Sinneseindrücken von Kopf bis Fuß, und hinterließen zwei rundum zufriedene, in sich ruhende Menschen.
Sie hat sich dem häufigen Westwind lange entgegen gestellt, ist nun in Ruhe versunken und in sich gekehrt: Eine alte Weide auf einer Wiese
16/17: Eine alte Weide auf einer Wiese Zusammen mit Moos bewohnt ein Pilz den modernden Baumstumpf
»Diese alte Weide ruht schon sooo lange in sich!«, dachte ich mir, nachdem sie mir auf unserer Wanderung zum zweiten Mal aufgefallen war. Unser Wochenende rundeten wir abends im »Fährhaus« am Yachthafen mit einem leckeren Abschiedsessen ab, das von ausgesprochen netter Bedienung serviert wurde. Danke an mic und Rainer für die Vorbereitung und Organisation der Westfälischen Naturistentage 2021!
Angela & Jochen
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